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Rohrau

Zukunft der Wasserversorgung

Bürgerinformationsveranstaltung zur Zukunft der Wasserversorgung in Gärtringen und Rohrau

Trinkwasser ist das wichtigste Lebensmittel, das allen Menschen rund um die Uhr in bester Qualität zur Verfügung stehen muss. Die Gemeinde Gärtringen hat deshalb eine Strukturanalyse zur Wasserversorgung durchführen lassen, um Verbesserungspotentiale im bestehenden Netz aufzuzeigen und den Ausbau der Wasserversorgung für die Zukunft planen zu können. Ziel des Ausbauprogramms ist es, den nachhaltigen Betrieb der Wasserversorgung für die nächsten Jahrzehnte sicherzustellen, die Resilienz (also die Fähigkeit Krisen ohne dauerhafte Beeinträchtigung zu überstehen) zu erhöhen und eine redundante Notwasserversorgung für beide Ortsteile sicherzustellen.

Bislang bestehen zwei vollständig voneinander getrennte Wasserversorgungen in Gärtringen und Rohrau. Der Teilort Gärtringen verfügt über eigene Quellen und einen Wasserhochbehälter auf der Hub mit zwei Kammern, in dem Bodenseewasser und Eigenwasser kontrolliert gemischt werden.  Mit diesem Mischwasser mit einem Kalkgehalt von 16,8 Grad Deutscher Härte wird die Bevölkerung in Gärtringen versorgt. In den nächsten Jahren sollen die Möglichkeiten zur Nutzung des Eigenwassers in Gärtringen ertüchtigt werden und der Hochbehälter mit einer dritten Wasserkammer ausgebaut werden, sodass für den Teilort Gärtringen eine echte Redundanz entsteht und bei einem Störfall eine alternative Notversorgung mit reinem Bodenseewasser oder reinem Eigenwasser möglich ist. Da die Bezugsrechte für das Bodenseewasser gedeckelt sind und die Preise bei einer Überschreitung der Bezugsrechte immer teurer werden, ist eine Erhöhung der örtlichen Speicherkapazitäten für Bodenseewasser zwingend notwendig. Am Hochbehälter Hub soll eine neue Zentrale für das Wasserwerk mit einem hohen Grad an Automatisierung und Digitalisierung entstehen. Die Stromversorgung der Wasserversorgung im Teilort Gärtringen soll durch Solaranlagen und Speicher im Normalbetrieb CO2 neutral werden sowie durch Notstromaggregate auch im Krisenfall sichergestellt werden. Um den Kalkgehalt des gemischten Trinkwassers künftig auf ca. 11 Grad Deutscher Härte zu senken, ist zudem eine Wasseraufbereitungsanlage am Hochbehälter Gärtringen geplant. Die Kosten für die aufgezeigten Maßnahmen für die strukturellen Verbesserungen des Wassernetzes im Teilort Gärtringen sind förderfähig.

Der Teilort Rohrau wird über einen eigenen Hochbehälter auf Gemarkung Nufringen mit reinem Bodenseewasser mit einem Kalkgehalt von 9 Grad Deutscher Härte versorgt, verfügt über keine zur Trinkwassergewinnung wirtschaftlich nutzbaren Quellen und über keinerlei Notwasserversorgung. Würde man das getrennte Netz mit den bestehenden Anlagen in Rohrau aufrecht erhalten wollen, stünden in den nächsten Jahren teure Sanierungen an, ohne dass dadurch eine Verbesserung der Struktur oder die Schaffung einer Notwasserversorgung möglich wären. Die Sanierungskosten wären deshalb nicht förderfähig. Deswegen soll die alte Infrastruktur aufgegeben und der Teilort Rohrau mit einer Verbindungsleitung an die Gärtringer Wasserversorgung angeschlossen werden. Dadurch würde auch der Teilort Rohrau voll von den in Gärtringen geschaffenen Verbesserungen profitieren und insbesondere eine echte redundante Notwasserversorgung erhalten. Die Kosten für den Anschluss sind förderfähig. In Zukunft käme dann auch in Rohrau das aufbereitete Gärtringer Mischwasser mit ca. 11 Grad Deutscher Härte aus dem Wasserhahn.

Konzept zur Sicherstellung der Wasserversorgung

http://www.rohrau.de//aktuelles/rohrau-aktuell